Das Dorf der Zukunft

Was kommt nach Corona?

Corona – ein Virus beherrscht momentan unser Land und die ganze Welt.

Wie wird sich aber unsere Gesellschaft nach Corona verändern? Werden Megatrends wie die Globalisierung und Urbanisierung, deren Auswirkungen vor der Coronakrise klar das Verhältnis zu Ungunsten der ländlichen Räume bestimmten, sich weiter so fortsetzen wie vor der Krise? In welchem Maße wird sich die Digitalisierung speziell im Bezug auf neue Arbeitsmodelle und das Leben und Arbeiten auf dem Land auswirken?

Einen spannenden Ansatz hat das Zukunftsinstitut formuliert:

2 Kommentare

  1. Ralf R. Zielonka

    Ja, es wird sich unsere Gesellschaft nach Corona verändern – wie nach jeder Krise, gleich ob Epidemie, Pandemie, Naturkatastrophe, Krieg, Terroranschlag, Finanzkrise oder private Krise. Eine Resilienz der Gesellschaft, so wie es im dem weiter oben verlinkten Video des Zukunftsinstituts kommuniziert wird, reicht dabei jedoch nicht aus. Der Leidensdruck muss hoch genug sein. Sonst passiert nichts: Kein Leidensdruck – keine Veränderung!

    Wird es überall in Deutschland, in den 16 Bundesländern, in den derzeit 107 kreisfreien Städten, in den 326 Landkreisen die gleichen Veränderungen geben? Ein nüchterner, emotionsloser Blick in die Zukunft sagt mir: Nein, obwohl nahezu alle Beteiligte, aller Entscheider auf den unterschiedlichen Führungsebenen über die gleichen Informationen verfügen (können), um Veränderungen herbeizuführen. Es werden zukünftig wieder zwei Phänomene deutlich werden:

    Erstens, die Großen werden nicht die Kleinen überholen, sondern die Schnellen die Langsamen. Das gilt sowohl in der Wirtschaft als auch in der Politik. Zweitens, drittklassige Führungskräfte werden von den zweitklassigen Führungskräften überholt. Und die zweitklassigen Führungskräfte werden von den erstklassigen Führungskräften überholt. Anders ausgedrückt: Die sogenannte Mittelmäßigkeit wird ihr eigener Totengräber, sowohl in Wirtschaft als auch in Politik. Dafür mag man Verständnis haben oder auch nicht. Am Ende wird jedoch immer der Bürger betroffen sein: Entweder im Guten oder im Schlechten.

    Ich war schon ein wenig verwundert, wie mit der Corona-Krise zu Anfang als auch im Laufe der Krise umgegangen wurde: Ein nicht seltener Auftritt unterschiedlicher Personenkreise in den Medien aus einer Mischung von Dementi, Ratlosigkeit, Überforderung und Des-Organisation. Aber alle hatten eine Meinung – fein. Und wenn ich nicht mehr weiter weiß, dann gründe ich ‘nen Arbeitskreis.

    Nun, ich hatte das große Glück im Laufe vieler Jahre den besten Lehrmeister zu bekommen, den man(n)/frau sich vorstellen kann: Das „richtige Leben“. Dazu gehörten unter anderem auch Ausbildungen zum Managen von Krisensituationen, die weit über das hinausgehen, was wir heute beispielsweise als Corona-Krise wahrnehmen. Und unter „weit hinaus“ verstehe ich hunderttausend oder noch mehr Tote in einem einzigen Land, wie beispielsweise Deutschland, ohne an dieser Stelle näher auf Details einzugehen.

    Eine Frage drängt sich zudem auf: Wer wusste an hoher und höchster Stelle in Deutschland, dass da „etwas auf uns zu-rollt“, lange bevor die Medien darüber berichteten, und noch bevor es in Deutschland überhaupt die erste Infektionen gab? Und falls „niemand etwas wusste“ – warum nicht? Was ist schief gelaufen? Welche Kommunikation hat nicht funktioniert? Welche Führung hat versagt? Und wer hatte frühzeitig Kenntnis über eine möglicherweise, drohende Pandemie in Deutschland und hat die Information nicht an politische Entscheider weitergegeben? Und am wichtigsten als quasi fragende Schlussfolgerung: Was wäre in Deutschland alles vermeidbar gewesen? Nicht nur Hinterbliebene könnten solche drängenden Fragen stellen.

    Resilienz ist hilfreich, sowohl körperlich als auch psychisch. Resilienz sollte jedoch nicht auch nur ansatzweise mit Lethargie auf eine Stufe gestellt werden. Und Resilienz alleine hilft auch nicht, um neue Wege zu gehen oder – so wie dieser Blog heißt – „land-neu-denken.de“. Zum „land-neu-denken“ gehören engagierte, motivierte, querdenkende Menschen und möglichst erstklassige Führungskräfte und Mitarbeiter – sowohl in Wirtschaft als auch in Politik. Jegliche Denkstrukturen, die da lauten, „das geht nicht weil…“ oder „das haben wir noch nie so gemacht…“ oder „dafür gibt es keinen Haushalt“ oder „dafür gibt es keine Planstelle“ oder „unserer Personaler hat zu viele Bewerbungen zu bearbeiten und beantwortet daher die meisten nicht“ oder… oder … oder.

    Man also völlig entspannt nach zwei Hauptgruppierungen differenzieren:

    Erste Gruppierung: Personen, die einem erklären, warum alles nicht funktioniert oder nicht funktionieren kann. Ich nenne diese Personen „Looser“.

    Zweite Gruppierung: Querdenkende Personen, die einem Entscheidungsträger zunächst die Problematik des Sachstandes erläutern (militärisch: Lagevortrag zur Unterrichtung / LVU ) und dann einen oder mehrere Lösungsvorschläge unterbreiten (militärisch: Lagevortrag zur Entscheidung / LVE). Ich nenne diese Personen „Winner“.

    Zusammenfassung: Die Zeiten und Dinge nach Corona werden sich ändern. Es gibt viele Baustellen. Überall. Wo „Winner“ oder „Looser“ am Werk sind, wird sich zwangsläufig zeigen: Nur die Ergebnisse zählen, sei es im Unternehmen oder in der Politik, etwas „neu-zu-denken“ – querzudenken. Es ist nicht ganz einfach – ohne Frage.

    Um mit einer Anekdote zu schließen: Albert Einstein fragt einen seiner Physiker-Kollegen, was denn die schwierigste Arbeit auf der Welt sei. Dieser antwortet: „Hmmm, keine Ahnung!“ Darauf Einstein: „Denken ist die schwierigste Arbeit auf der Welt. Ist dir schon einmal aufgefallen wie wenige Menschen dies tun?“

    Ich wünsche dem Odenwaldkreis jegliche Fortune beim „land-neu-denken“. Zukunft ist, was man aus ihr macht.

    Ralf R. Zielonka
    Oberstleutnant d.R.

    • Rüdiger Papendick

      Sehr geehrter Herr Zielonka,
      das von Ihnen gesagte entspricht auch meinem Grundsatz:

      Glaube wenig, hinterfrage alles, denke selbst!

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